Mut zur Veränderung – Dein Ja zum Leben
15. Februar 9 Uhr. Es ist Samstag, ich spaziere nach meiner 5 wöchigen free style Sri Lanka Reise mit mir alleine, jetzt mit einer Tasse Tee durch den Wald nahe dem Dorf in Portugal, das seit fast vier Jahren mein neues Zuhause ist.
Vor genau einem Jahr konnte ich von der Gelassenheit und dem friedlichen Gefühl in mir nur träumen – ich war am Anfang eines Jahres, dass mich vieles lehrte und in dem ich mehr auf Angst und Sorge als Freude und Frieden gepolt war.
Mir war vollkommen klar: So kann es nicht bleiben. Es war mir genauso klar, wie 2019 das Ja zum Auszuwandern.
Meine Intuition weiß es schon immer: Das Leben ist Veränderung. Je mehr wir uns dagegen wehren, desto weiter entfernen wir uns von uns selbst.
In diesem persönlichen und ehrlichen Artikel wirst du Teil meiner Gedankenwelt, um Inspiration und Mut in dir wiederzufinden.
„Sometimes we are meant to be lost to be found again.“
- Veränderung macht NICHT nur Spaß
- Mut zur Veränderung – die Superpower?
- Ja zur Veränderung – und die Kunst, sich nicht zu verlieren
- Vom Mut auszuwandern und meine Learnings
- 2024 – Wieder gescheitert?
- Wenn Erwartungen zu Gefängnissen werden
- Nach Hause kommen – Ich darf SEIN
- Die eine Sicherheit, die wir haben
- Neuanfang: Ein Blog über Veränderung, Selbstverwirklichung und Vertrauen
- DAS KÖNNTE DICH AUCH INTERESSIEREN…
Veränderung macht NICHT nur Spaß
Nicht jede bewusst gewählte Veränderung verläuft in die Richtung, in die wir dachten, dass sie das soll. Manchmal kommt es anders. Dann sind es die Learnings, die sich dahinter verstecken, die uns wachsen lassen – um uns heilen zu lassen.
Und weißt du: Wir heilen nicht, um Spaß dabei zu haben. Wir heilen, um zu wachsen – um zu werden, wer wir sind.
Solange wir offen sind, uns selbst zu begegnen, nach innen zu gehen, finden wir immer wieder zurück zu uns – irgendwann – auch dann, wenn eine gewünschte Veränderung uns zunächst von uns weg trägt.
Genau diese Innenschau, der Weg in die Stille, wird von vielen Menschen abgelehnt.
Warum ist das so? Ist es die Angst vor der eigenen Wahrheit, die ganz anders aussieht, als das gelebte Leben? So ist es die Angst vor Veränderung.
Mut zur Veränderung – die Superpower?
Mut zur Veränderung ist die größte Stärke, die wir haben können und ist wohl, so glaube ich, einer der elementarsten, die wir brauchen und vor der so viele Menschen zurückschrecken.
Wie sieht das bei dir aus?
Du bist umgezogen oder hast den Job gewechselt, weil du nach Veränderung und Besserung gelechzt hast. Dann hast du ernüchternd festgestellt: ‚‚Ups, doch nicht so toll, wie ich dachte.”
Du hast dir die Haare gefärbt und stellst mit entsetzen fest: ‚‚Das bin ich nicht.” (Ich habe mir letztes Jahr die Haare dunkelbraun – in meiner Wahrnehmung schwarz gefärbt – Katastrophe!!! Ich hab mich im Spiegel nicht mehr gesehen.
Beispiele gibt es viele triviale und tiefsinnige Beispiele…du wirst deine haben. Richtig? 😉
Ja zur Veränderung – und die Kunst, sich nicht zu verlieren
Ich habe in meinem Leben schon viele Neuanfänge erlebt. Meinen Arbeitsplatz als Krankenschwester habe ich fast jährlich gewechselt (kein Scherz). Umzüge und Neuanfänge in neuen Städten unter fremden Menschen gehörten zum Alltag.
Der Wunsch nach einem besseren Leben war mein innerer Antrieb.
Jeder Funke Angst vor dem Neuen erlosch in der Vorfreude und Hoffnung auf mehr Glück und dem Gefühl, endlich am richtigen Ort anzukommen. Ich war konstant auf der Suche.
Ja. Es war anstrengend und frustrierend. Die zweifelnden Blicke der anderen untermalten das Bild, das sich über mich im Außen gestaltet hat: die Anne, die nie zufrieden ist, unbeständig und rastlos.
Irgendwann habe ich das selber geglaubt: Ich bin wertlos und konfus.
Es hat ein paar Jahre und Phasen der totalen Erschöpfung und fundamentale mentale Krisen gebraucht, um zu verstehen: Ich bin so genau richtig. Ich lebe. Ich bin Veränderung – so wie das Leben.
Jedes Festhalten an Momenten, Dingen und Menschen, die hoffnungslose Suche nach Sicherheit und dem unaufhörlichen Drang, es anderen recht machen zu wollen, ohne sich selbst zu betrügen, führen uns weg von dem in uns allen liegenden Wunsch – unserm Lebenssinn? – von Selbstverwirklichung und einem authentischen Leben.
Veränderung gehört zum Leben. Nichts, das ist, bleibt. Alles ist im Fluss, ob wir wollen oder nicht.
Entscheiden wir uns aktiv für Veränderung, dann dürfen wir die Frage nach dem Warum nicht vergessen: Warum möchte ich mich verändern? Um zu werden, wer ich bin oder um von anderen geliebt zu werden?
Das sind zwei Richtungen. Die eine führt zu uns hin, die andere führt von uns weg.
Vom Mut auszuwandern und meine Learnings
“…ich muss weg, um zu werden…”
Mai 2020: Mit zwei Taschen nach Portugal.
Ich wusste, ich bleibe dort. In Deutschland habe ich losgelassen. Aufreibende Jahre von kleinen und neuen Neuanfängen folgten. Vorfreude, Motivation standen im konstanten Wechsel mit Frust und Enttäuschungen.
Das innere Feuer des Mutes und dem tiefen Wissen, dass ich hier gerade richtig bin (obwohl ich daran wirklich oft hart gezweifelt habe), ließen mich immer wieder aufstehen, wenn ich an meinen eigenen Erwartungen gescheitert bin.
Meine größten Learnings:
- Planen ist gut, Flexibilität ist besser.
- Nicht jede Entscheidung führt ohne Umwege zum Glück, aber geradeaus in Selbsterkenntnis.
- Egal wie wild und unbeständig es draußen ist: Finde immer wieder in die Stille, begegne dir.
- Wunder passieren nicht von alleine. Durch aktives Tun lädst du sie in dein Leben ein.
- Glück = Akzeptanz + Flexibilität
- Glück = innerer Frieden
- Manchmal müssen wir hart fallen, um wieder klar zu sehen…
2024 – Wieder gescheitert?
2024 sollte mein Jahr werden – im beruflichen Sinne. Nach drei Jahren als virtuelle Assistenz wollte ich endlich auch eine Positionierung am Markt.
Warum?
Ich bin ehrlich mit dir:
Ich wollte jemand sein in der Online-Welt. Gutes Geld verdienen. Einen krassen Plan haben. Ich wollte die harte Marketing-Welt ein Stück weit verändern.
“Ich werde Copywriterin.”
Ich ging full on: Copywriting- Ausbildung im vierstelligen Bereich, ein Mentoring-Programm, ein Business-Coaching, Masterclasses, eine eigene Website und: schlaflose Nächte, Verzweiflung, Stress und Heul-Parolen. Irgendwas in mir wusste: ‚‚Anne, du verarschst dich hier gerade selbst!”
Ich wollte das nicht hören. ‚‚Nicht schon wieder. Das muss jetzt klappen. Ich muss jetzt endlich erfolgreich sein. Viel Geld verdienen, um mithalten zu können – um mir und jedem zu beweisen, dass ich “was kann”.“
Am Ende konnte ich nicht mehr. Ich wollte weg, raus aus diesem Leben. Ich bin endlich mal wieder alleine verreist – Reisen ist meine Medizin. Raus. Perspektive wechseln. In der Fremde alleine sein, um wieder anzukommen.
Ich wünsche dir so sehr, dass auch du die Magie hinter dem alleine reisen, für dich entdeckst. Wenn dir der Gedanke schwerfällt, melde dich bei mir 🙂
Wenn Erwartungen zu Gefängnissen werden
Auf endlosen und ruhigen Wanderungen, lauten und holprigen Busfahrten habe ich wieder zu mir gefunden. Ich habe MICH gesehen, inneren Frieden gespürt.
Die Sicht auf das, was war, wurde klar:
Der verzweifelte Wunsch nach Erfolg und die Angst, nie “zu was zu werden” und “es nicht zu schaffen” haben mich blind werden lassen. Blind für mich.
Ich habe mich in einer Marketing-Welt wiedergefunden, die sich, das weiß ich jetzt, von Anfang an fremd anfühlte. Meine Intuition wusste es schon früher, doch das Ego war lauter.
Eine Welt voller To-do-Listen, Verkaufsstrategien und Erfolgskonzepten, die mir suggerierten: „Mach es genau so – und du wirst erfolgreich und glücklich!“
Ich habe versucht, mich anzupassen, mitzuhalten, mich in diese Welt einzufügen. Das mit dem Anpassen habe ich schon als Kind gelernt und wurde zu meiner Stärke, für die ich quasi nichts machen muss. Es passiert von alleine. Die große Gefahr dahinter wird mir mit jedem Fall auf den harten Boden der Tatsache, dass ich mich dabei wieder selbst verloren habe, schmerzhaft bewusst.
That’s healing! 😉
So war ich wieder nur noch eine Version von mir selbst, die „funktionieren“ sollte und wollte.
…und dann war da plötzlich dieser Moment der wohlig warmen und geborgenen Stille in mir, als ich erkannt habe: Geh zurück dorthin, wo du schon so oft warst. Komm wieder nach Hause!
Nach Hause kommen – Ich darf SEIN
Ich habe mich an meine Zeit als Krankenschwester in der Psychosomatik erinnert. Daran, wie sehr mich die Arbeit mit Menschen fasziniert hat. Ich habe an meine Weiterbildungen in Kunst-, Gestalt- und Gesprächstherapie gedacht. An die Momente, in denen Menschen durch kleine Veränderungen in ihrer Wahrnehmung wieder Hoffnung gefunden haben. Und ich habe gemerkt:
Das ist es, was ich wirklich liebe und das war schon immer so…
Nicht für irgendeinen Marketing-Erfolg, sondern für echte, nachhaltige Veränderung im Leben von Menschen, die – genau wie ich – immer wieder an den Punkt kommen, an dem sie sich fragen: „Was will ich wirklich?“
Ich möchte, dass Menschen, wenn die Zeit gekommen ist, glücklich sterben. Dass sie sich Menschen trauen, sie selbst zu sein – auch wenn es Mut bedarf, viele Veränderungen, Versuche und Niederlagen. Nur, wenn wir Dinge ausprobieren, wissen wir, was dahinter steckt.
Denn: “Was wir in unserem Leben getan haben, formt uns zu dem, der wir sind, wenn wir sterben. Und alles, wirklich alles zählt.” 1)
Die eine Sicherheit, die wir haben
…ist Veränderung. Hart ausgedrückt: Nichts ist so sicher wie das Sterben. Mit jeder einzelnen Millisekunde wird gestorben und wiedergeboren. Dinge verändern sich.
‚‚Wenn du die Wahrheit über Leben und Tod verstehen willst, musst du ohne Unterlass über folgendes Nachdenken: Nur ein Gesetz im Leben verändert, sich niemals –das alle Dinge sich wandeln und nichts dauerhaft ist.” 2)
Ich habe verstanden, dass Veränderung nichts ist, was wir vollkommen kontrollieren können. Wir können Richtungen bewusst wählen und dennoch wird das Leben uns immer wieder auf neue Wege senden oder mit neuen Herausforderungen die Reise spannend gestalten. Begreifen wir das, werden wir FREI. Wir leben die Freiheit, die wir uns doch alle so sehr wünschen.
Die Frage ist letzten Endes: Lassen wir uns darauf ein?
Die Kunst besteht im: Ja.
Das Leben ist ein Abenteuerspielplatz und wir sind zu Besuch.
Es geht nicht darum, das perfekte Leben zu leben.
Es geht darum, den Mut zu haben, sich immer wieder auf neue Wege einzulassen, sich selbst treu zu bleiben und besser kennenzulernen, um die Facetten des Selbst zu verwirklichen (= Selbstverwirklichung = der oder dein Sinn des Lebens?)
Neuanfang: Ein Blog über Veränderung, Selbstverwirklichung und Vertrauen
Dieser Blog ist der Anfang meines neuen Kapitels. Hier geht es nicht mehr um Marketingstrategien oder SEO-Erfolg. Hier geht es um das Leben. Um Veränderung. Um den Mut, loszulassen und gleichzeitig an sich selbst festzuhalten.
Ich werde hier meine Erfahrungen mit dir teilen – über das Alleinreisen, über die Höhen und Tiefen von Neuanfängen und über den Weg zu mehr innerer Ruhe und Selbstvertrauen. Nicht perfekt. Nicht glattgebügelt. Sondern echt, ehrlich und mit Herz.
Manchmal braucht es nur einen Schritt ins Unbekannte, um wieder ganz bei sich selbst anzukommen.
Komm mit auf meinen Weges – lass es zu unserem Weg werden 🙂
Ich freue mich echt riesig, wenn wir beide uns verbinden. Abonniere meinen Newsletter und schreibe mir jederzeit, wenn du deine Gedanken und Erfahrung teilen möchtest.
Quellen
1) Das tibetische Buch vom Leben und Sterben – Sogyal Rinpoche – S. 44
2)Das tibetische Buch vom Leben und Sterben – Sogyal Rinpoche” – S. 50